Intervention von Shimonoseki

Übereinkommen der Rückgabe der Liaodong-Halbinsel vom 8. November 1895

Die Tripel-Intervention oder Intervention von Shimonoseki war eine gemeinsame Intervention Russlands, des Deutschen Reichs und Frankreichs im Jahr 1895 mit dem Ziel, Japan zur Rückgabe der Halbinsel Liaodong an China zu drängen.[1] Das Kaiserreich China hatte nach dem Chinesisch-Japanischen Krieg von 1894/95 im Friedensvertrag von Shimonoseki die Halbinsel an Japan abgetreten. Am 23. April 1895 suchten die drei Gesandten Russlands, Frankreichs und des Deutschen Reichs (vertreten durch den Gesandten Felix von Gutschmid) das japanische Außenministerium auf und gaben drei gleichlautende Erklärungen ab, in denen Japan der „freundliche Rat“ erteilt wurde, die Halbinsel wieder an China zurückzugeben. Japan sah sich gezwungen diesem „Rat“, der letztlich eine kaum verhohlene Drohung war, auf Seiten Chinas zu intervenieren, zu folgen, da es keine Möglichkeit sah, den drei Großmächten zu widerstehen.[2] Für Japan bedeutete die Intervention eine diplomatische Demütigung, und in den folgenden Jahren unternahm es verstärkte Rüstungsanstrengungen, um sich auf einen möglichen Konflikt mit einer der europäischen Mächte vorzubereiten.

  1. Imanuel Geiss: Geschichte griffbereit. Band 3: Schauplätze. Die geographische Dimension der Weltgeschichte. (=rororo-Handbuch 6237), Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981, ISBN 978-3-499-16237-4, S. 409.
  2. Aleš Skřivan, Sr., Aleš Skřivan, Jr.: Great Powers and the Sino-Japanese War 1894–18951. In: Prague Papers on the History of International Relations. Nr. 2, 2015, S. 16–44 (englisch, online).

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